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Donnerstag, 17. Januar 2013

Rezension von "Die Wahrheit hinter der Wetterfichte!

Schade, ich glaube, dieser Kauf war der Fehlkauf des Jahres 2013. Zumindest der Fehlkauf in der Zeit vom 1. Januar bis zum 16. Januar. Hier mal meine Rezension:
Vorwort
Das ist direkt bei Amazon einzusehen.

Tatortberichte 1922 / 26
Dieses Kapitel besteht aus den Abschriften
Augenscheinprotokoll
Bericht von Kriminaloberinspektor Reingruber
Bericht des Staatsanwaltes Pielmayer
Hier hat man bereits 36 % des Buches gelesen ohne tatsächlich Neues erfahren zu haben, denn die Abschriften sind seit Jahren im Internet frei verfügbar.
Die Ruhe auf dem Hof
Die Aussage von August Hueber Oberst a. d.
Aussage der Kaffehändler Hans und Eduard Schirovsky
Hier gibt es erstmalig Anmerkungen des Autors zu den Gebrüdern Schirovsky und zwar erwähnt er Details aus den Kriegsstammrollen der Brüder, und dass ein weiterer Bruder Otto Offizier gewesen ist. Die Kreigsstammrollen kann man unter Ancestry einsehen, wenn man sich kostenpflichtig registiert.
Aussage Albert Hofner
Auch hier eine Anmerkung über die Kriegsstammrollen, Albert Hofner hat nämlich am ersten Weltkrieg nicht teilgenommen, weil er zu jung war, sehr wohl aber sein Bruder Franz, der ebenso wie Hans Schirovsky in der Fliegerschule Schleißheim war.
Aussage von Franziska Schäfer, der Schwester der Magd


Das Verbrechen wird entdeckt

Aussage von Jakob Sigl von 1922
Aussage von Jakob Sigl von 1952
Aussage von Lorenz Schlittenbauer 1922
Aussage von Lorenz Schlittenbauer von 1931
Aussge von Michael Pöll von 1922
Aussage von Johann Schlittenbauer von 1951
Aussage von Berhanrd Gruber 1922
Aussage von Josef Schrätzenstaller von 1922
Aussage von Josef Schrätzenstaller von 1951


Anwesende bei der Sektion

Aussage von Heinrich Ney von Januar 1953
Aussage von Heinrich Ney von März 1953



Ehemalige Angestellte des Hofes

Aussage der ehemaligen Magd Kreszens Rieger
Aussage von Johann Freundl 1951
Aussage von Josef Schrittenlecher 1951


Wiederaufnahme des Falls 1951

Nun wird es interessant, denn es wird über die Verdachtsgründe des Staatsanwaltes Popp gegen die Gump-Brüder berichtet, die durch einen Leserbrief durch den Schriftsetzer Rudolf Storz ausgelöst wurde. Zu sehen gibt es zwei Fotos dazu, den Kaplan im Winter mit dem Fahrrad und den Schriftsetzer in einer Wohnküche. Nun werden die militärischen Laufbahnen der Brüder Gump unter die Lupe genommen. Und nun kommt ein Phänomen, denn innerhalb eines Satzes schafft Werner Gaugler es, von Adolf Gump, der im Freicorps Epp war, einen Bogen zu Waffenlagern in und um Ingolstadt zu spannen. Eine Überprüfbarkeit seiner Behauptung, Adolf Gump wäre nachweislich mit Viktoria Gabriel befreundet gewesen, bietet er leider nicht an, so bleibt das für mich eine unbewiesene Behauptung. Bei seiner Betrachtung von Anton Gump und dessen militärischer Laufbahn kommt Werner Gaugler ohne weitere Erklärung über Ernst Röhm und Adolf Hitler wieder auf das Thema Waffenlage im Raum Ingolstadt zu sprechen. Die einzige Verbindung, die sich feststellen lässt, ist der Hinweis darauf, dass Röhm der Vorgesetzte von Anton Gump war, den dann später Staatsanwalt Popp in U-Haft nahm. Es wird dann noch ein Satz des Spiegels vom März 1953 zitiert. Und dann erfolgt noch der Hinweis auf einen Abschlussbericht von Heinz Ulrich, den dieser unabhängig von seinem Zeitungsbericht erstellt haben soll, der angeblich auch darauf hinweisen soll, dass zumindst Adolf Gump etwas mit den Morden zu tun gehabt haben soll. Wäre dieses Buch kein Buch sondern ein Aufsatz in der Schule, müsste man ihm leider das Prädikat "Thema verfehlt" aufdrücken, denn in den gesamten Unterlagen vom Staatsanwalt Dr. Popp war nicht einmal die Rede davon, dass es sich um Waffenlager in und um Ingolstadt gehandelt haben könnte. Aber die Hinweise vom Autor sind auf jeden Fall dazu geeignet, zu erkennen, dass sein persönlicher Favorit offenbar die Kommando-Theorie ist.
Bericht über Hinterkaifeck 1953
Hier kommt nun die Original Abschrift über Hinterkaifeck von Heinz Ulrich. Heinz Ulrich war der Reporter, der die Zeitungsberichte 1952 und 1953 in der Zeitschrift Weltbild verfasst hat. Da steht aber erwartungsgemäß nichts wesentlich anderes drin als dann letztlich in den Zeitungsberichten. Zusammenfassend kommt aber auch dieses Buch zu dem Ergebnis, dass Hinterkaifeck ein Mysterium bleibt und nicht mal das Motiv geklärt werden kann, es könnte Raubmord, Eifersucht, Blutrache oder sogar ein Fememord gewesen sein.
Bildreportage von Gerhard Gronefeld
Zu sehen gibt es einige Bilder aus dem Nachlass Gerhard Gronefelds, die 1952 und 1953 das Umfeld von Anton Gump journalistisch erforschten, da damals eben Anton Gump in das Visir von Staatsanwalt Dr. Popp als möglicher Täter geriet. Es gibt auch einen Hinweis auf einen im Sommer 2013 erscheinenden Bildband aus dem Nachlass Gerahrd Gronefelds.
Quellenangaben

Impressum
Als Quellenangabe für den Bericht von Walter Ulrich gibt Werner Gaugler den Nachlass von Gerahrd Gronefeld an - das ist urheberrechtlich wahrscheinlich nicht ganz einwandfrei, denn Ulrich selber ist ja noch keine 70 Jahre lang tot, aber hier zeigt sich, Rechte, die für einen selber eingefordert werden (es gibt in diesem Buch ein Impressum, das ausdrücklich auf seine Urheberrechte hin und verbietet sogar das Vervielfältigen für Schulen und Bildungseinrichtungen!), muss man ja bei anderen Menschen nicht beachten.


Fazit: Ich bin mir nicht sicher, ob sich Werner Gauglers anderes Buch "Wie man erfolgreich mit Schrott Geld verdient" auf wirklichen Schrott oder auf Schrott im übertragenen Sinne handelt. Fast 10 € für ein Buch, das zu über 80% aus längst bekannten und veröffentlichten Abschriften aus Archiven besteht, und auch sonst keine Neuigkeiten bereit hält, legt jedenfalls den Verdacht nahe, dass hier der Wunsch nach schnellem Geldverdienen im Vordergrund gestanden ist. Ich kann vom Kauf dieses "Buches" nur abraten.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Kindle

Was hat ein Kindle mit Hinterkaifeck zu tun, schließlich war die Zeit der Morde von Hinterkaifeck noch gefühlte Lichtjahre von Computern und ähnlichem entfernt? Ganz einfach - anscheinend ist heutzutage der Besitz eines solchen Gerätes (ich habe keins) ein "Must have" für jeden engagierten Hinterkaifeckologen, denn es gibt ein Buch, das ausschließlich über den Kindle zu lesen ist:
Die Wahrheit hinter der Wetterfichte
ist der Titel des von Werner Gaugler herausgebrachtem Buches mit folgendem Inhaltsverzeichnis:
Vorwort
Tatortberichte 1922 / 26
Die Ruhe auf dem Hof
Das Verbrechen wird entdeckt
Anwesende bei der Sektion
Ehemalige Angestellte des Hofes
Wiederaufnahme des Falls 1951
Bericht über Hinterkaifeck 1953
Bildreportage von Gerhard Gronefeld
Quellenangaben
Impressum

Werner Gaugler, der Autor, ist der Urenkel des von vielen der Taten verdächtigten Lorenz Schlittenbauers. Amazon schreibt über ihn:
Werner Gaugler geboren 1969 in Bayern, ist ganz normaler Mensch, so wie Du und ich. Mit dem Schreiben fing er schon im Jugendalter an, doch den Traum als Autor konnte er sich jetzt erst erfüllen. Am liebsten schreibt er Tatsachenberichte und Ratgeber, die den teilweisen Unsinn im World Wide Web kritisieren.
Bereits letzten Monat hat er sein Erstlingswerk veröffentlicht: Wie man erfolgreich mit Schrott Geld verdient. Vielleicht sind seine Tipps ja so gut, dass man seinem Beruf zum Zwecke des Geldverdienens nicht mehr nachgehen muss und auch Zeit hat, sich seiner wahren Berufung zu widmen, so wie er sich jetzt als Autor verwirklicht? Auf jeden Fall muss ich nun mal jemanden suchen, der jemanden kennt, der ein Kindle hat, damit ich zumindest mal einen Blick in dieses Buch werfen kann. Wirklich schade, dass es nur als e-book und nicht beispielsweise auch als Books on Demand zu erhalten ist.




Nachtrag: Man muss doch keinen Kindle besitzen, um dieses Buch zu lesen, es gibt nämlich auch die Gratis Kindle Lese-Apps von Amazon. Nun kann ich das Buch ja doch lesen und werde das auch tun.

Freitag, 11. Januar 2013

Wissenschaft damals

Das habe ich gerade auf Facebook entdeckt: . Und damals wie heute dachten die Menschen wohl, wie viel sie schon wüssten.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Metallbaukasten

Metallbaukästen waren damals gerade groß im Kommen. Bereits 1888 ließ der Flugpionier Otto Lilienthal den von seinem Bruder Gustav Lilinethal entwickelten Holz-Modellbaukasten patentieren. Gustav Lilienthal war dazu finanziell nicht in der Lage, da er kurz vorher schon wegen seines Steinbaukasten einen Prozess führte und verlor und dadurch in finanzelle Nöte kam. Dieser Holzbaukasten war jedenfalls der Vorläufer der Metallbaukästen. Diese gab es dann in unterschiedlicher Ausführung mit unterschiedlichen Maßen von verschiedenen Herstellern. Mecano war der erste erfolgreiche Hersteller dieser Metallbaukästen, das Patent hierzu ist von 1901. Bestimmt hatten die Kinder von Hinterkaifeck kein solch luxeriöses Spielzeug, aber in besser situierten Familien gab es das damals auch schon. In meinem Besitz befindet sich noch dieser wenig gepflegte Baukasten der Firma TRIX:
Trix fing 1927 mit seinen Metallbaukästen an, also 5 Jahre nach den Morden von Hinterkaifeck. Mein Kasten ist vermutlich aus den 50er Jahren. Aber das Prinzip ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts unverändert. Und weil ich für den Metallbaukasten keine Verwendung habe, biete ich ihn jetzt über Ebay an.