Heute geht nichts mehr ohne Online - Banking, und die Internet - Kriminellen machen mit Cybercrime Delikten ordentlich Kasse.
Früher war dass ganz anders?
Geht man bei Hinterkaifeck von der Raubmord-Theorie aus, so wurde der Hof bespitzelt. Ob man von Hexenholz aus alles beobachten kann, was sich auf dem Hof bewegt ist wieder eine andere Geschichte.
Bei meinen Recherchen über alte Raubmordfälle gibt es oft einen Tipp-Geber, einen oder eine, die mal auf dem Hof gearbeitet hat und die Verhältnisse kennt, den großen Unbekannten oder die geldgierige Verwandtschaft.
Ferdinand Gump genannt "Seitz Fendi",war mal Knecht im Pfarrhaus Oberlauterbach, Pfarrer Braun (der Name sagt schon alles) war an diesem 03.November 1872 in Wolznach. Gump und Gänswürger drangen als Holzfäller verkleidet in den Pfarrhof ein und fesselten die Pfarrhaushälterin Ursula Brückl und verschwanden mit 400 Gulden aus der Pfarrkasse.
Ob noch Pfandbriefe oder ähnliches verschwunden ist geht nicht hervor, wahrscheinlich haben sie den Spruch befolgt: "Nur Bares ist Wahres!"
Als Mord und Totschlag regierten
Das nach dem gewaltsamen Tod von Eduard Gänswürger
Ruhe einkehren würde wurde später durch Johann Gänswürger eines besseren belehrt.
Die Bande Johann Gänswürger, Narciß Kellner, Ignaz Huber, Willibald Hofer und Dionys Rieder wurde verhaftet und nach Neuburg abgeliefert.Die Bande hat die Bewohner der Holledau (Hallertau) wochenlang in Angst und Schrecken versetzt.
22.10.1882
Alle Bandenmitglieder stammten aus Grillheim.
Grillheim
Gänswürger und Rieder stellten sich dem Gericht in Neuburg, sie machten einen heruntergekommenen Eindruck.
Johann Gänswürger
Eher humorvoll endete eine Bürgerversammlung in Reichertshofen mit der Anmerkung eines Bürgers, der die Inhaftierung des im 19. Jahrhundert aktiven Raubmörders Ferdinand Gump historisch korrekt verortet wissen wollte:
"Wolnzach brüstet sich, dass sie den Gump gefangen haben und ihn dort eingesperrt haben." Dabei sei dieser in Reichertshofen im Juni 1873 in Haft gewesen und dazu habe er noch mit einem Zeitzeugen gesprochen, der bestätigte, dass er vom dortigen Bahnhof unter großer Beteiligung der Bevölkerung nach München verbracht worden war.
Darüberhinaus lebte im Markt der 1830 dort auch verstorbene Franz Raffl, der als "Judas von Tirol" das Versteck des damaligen Freiheitskämpfers Andreas Hofer an die Truppen Napoleons verraten hatte. In der Marktgemeinde habe man ja auch noch einen Hexenturm. "Den könnte man ja wieder ein bisschen aufbauen für den Fremdenverkehr!" - natürlich mit einigen Hexen drin. Franken meinte zweideutig dazu, dass die Wolnzacher den Gump gefangen hätten, und die Reichertshofener ihm Unterschlupf gewährten, ebenso wie Raffl. Dem Bürger legte der Bürgermeister lachend die Teilnahme am Leaderprogramm nahe, dort gebe es Möglichkeiten, sich in der Kultur- und Tourismusförderung einzubringen. Daraufhin legte der Reichertshofener nach und stellte klar, dass auch der Römerstein am falschen Ort stünde:
"Der g'hört wieder beim Heiglbeck hi - da Cäsar wenn aufsteh'n tat, der tat euch was flüstern."
Franz Raffl verriet den Aufenthaltsort des ehemaligen Landeshauptmanns Andreas Hofer an die Besatzung in Meran und am 24.01.1810 konnte der Sandwirt und seine Frau Anna sowie der älteste Sohn und Kajetan Sweth verhaftet werden.
Von dieser Zeit an erhielt Raffl von seinen Tiroler Landsleuten den Namen »Judas von Tirol« und wurde von ihnen verachtet. Man mied ihn und manch einer drohte ihm auch.Im März 1810 wurde sein Hof versteigert und in der Folge fand er keine Anstellung in ganz Tirol. Er bat den bayerischen General Rechberg um Hilfe und Schutz. Im Jahre 1811 verließ er Tirol und ging nach München. Dort fand er von 1811 bis 1823 eine Anstellung als Hall- und Waagdiener. Nach seiner Pensionierung ging er nach Reichertshofen und genoss seinen Ruhestand.
Die Pfarrmatrikel enthält darüber folgenden Eintrag:
„Franz Raffl, pensionierter Hallamtsdiener, katholisch, verheiratet, an Hemmeroidhen, 13. Februar 1830, 68 Jahre alt gestorben." Für seine Hinterbliebenen wurde so gesorgt, dass die Witwe, weil „periodisch geistesabwesend und mit Stumpfsinnigkeit behaftet" jährlich 54 Gulden und jedes der vier noch unmündigen Kinder 10 Gulden erhielt.
Noch heute wird in Tirol sein Name als Bezeichnung für verräterische Menschen benutzt.
Andreas Hofer wurde am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen.
Hofers Leiche wurde 1823 unter Leitung seines ehemaligen Waffengefährten Georg Hauger (1792-1859) in die Innsbrucker Hofkirche überführt. Noch heute wird dem Tiroler Nationalhelden am 20. Februar als Vaterlandsheld gedacht. Auch die Tiroler Nationalhymne erinnert noch an Andreas Hofer »Zu Mantua in Banden« wurde 1831 von Julius Mosen getextet und 1844 von Leopold Knebelsberger vertont.
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