Dienstag, 29. September 2020

Der Auswanderer oder Nei'deitsch - Going Up The Country

 




Mein Name ist Emmeran Hopfenstaller und i hob scho 75 Johr auf'm Buck'l. In meiner Jugend, mei des won no Zeit'n, da gab es in der Volksschule noch das Fräulein Lehrerin, sie hieß Sophie Rottenmeier, wir nannten sie nur immer„da Rottweiler“, wenn ma ned brav woan, dann durft ma Scheidlknien.De Buam natürlich häufiger als die Dirndl und sie hod oiwei beim Kramer anschreiben lassen, hi und do hod a ihra a Stück Fleisch zu-g'steckt, darauf hod da „dumme Franzi“ da Bua vom Kramer bessere Noten hoam broacht.

Die „Protzbauern“ haben immer auf die christlichen Feiertage ihrem hoffnungsvollen Nachwuchs, i'woid sogn, ihren „Fratz'n“ a Gseicht's und frische Oar (Eier) mitgegeben, die Noten san zwoa Stufen besser gewesen, des hod aber beim „ Schlittenhuber Nikodemus“, a'nned vui g'holfen, aus einer fünf wurde eine drei, trotzdem is a später Burgermoasta won. Ja, da Rottweiler, gern hama sie ned g'habt, nur wenn da Hilfslehrer Vogelsang bei da Tür eina g'schaut hat, dann hat sie ihre schlechten Zähne zeigt, schlimm war es für uns Kinder wenn sie sich bis zur Schiefertafel herunter beugte, dann waren zehn Knoblauchzehen direkt lieblich dagegen. Wenn was falsch geschrieben war, dann kullerte sie mit den Augen, da Wildmoser Adi meinte, man könnte sie ihr abschneiden, soweit hingen sie heraus.Eines Tages war das Klassenfenster offen und unsere Klassenkameradin die Kropfstädter Afra hörte ein komisches Stöhnen aus dem Klassenzimmer, sie meinte da wird jemand umgebracht.

Wie es das Schicksal wollte ging gerade da Herr Pfarrer Brandstätter vorbei, später hörte ich das da „Rottweiler“ und auch der „Vogelsang“ versetzt wurden, die Hintergründe wissen wir bis heute nicht. Aber zwei Wochen später wurde in der Schulklasse, der Holzboden entfernt und alle staunten nicht schlecht was da zum Vorschein kam, seitdem gingen wir gerne zur Schule. Opa, die Geschichte ist echt „Cool“,meinte mein Enkel Kevin, Justis, Amadeus Hopfenstaller, geil Oida (Alter) meinte meine Enkelin Lucy, Josephine, Chastity Hopfenstaller, jetzt weiß ich nur nicht, schreibt man „geil“ mit „ei“ oder mit „ai“?

Skelette unter dem Schulhaus

Ingolstadt. Jahrzehntelang schwitzten die Kinder von Wettstetten im Landkreis Ingolstadt über dem ABC, ohne zu ahnen, dass unter ihren Füßen, nur durch den Bohlenbelag getrennt, Tote lagen. Als man jetzt bei einer gründlichen Reparatur des alten Schulhauses die morschen Fußbodenbretter herausreißt, entdeckten die Handwerker im Fehlboden Teile von menschlichen Skeletten. Auf zwei Schädel und weitere menschlichen Knochen stießen die Arbeiter bei der Erweiterung der Senkgrube am Schulhaus. In der Gemeindechronik lässt sich kein Anhalt dafür finden, dass früher auf diesem Grundstück eine Begräbnisstätte gelegen hätte.Dafür erinnerten sich die alten Leute angesichts der Funde sofort an ein Verbrechen, das um die Jahrhundertwende geschah. Damals sind in Wettstetten zwei Menschen spurlos verschwunden. Sie sollten, so munkelte man schon in jener Zeit, ermordet und verscharrt worden sein.

Der Mann, gegen den sich damals der Verdacht richtete, ist kurz darauf nach Amerika ausgewandert.

19.09.56

Wettstetten


Wettstetten/Hirnstetten ist die Heimat eines Hinterkaifeck Urgesteins, aber auch vor der eigenen Haustür gibt es noch einen ungelösten Kriminalfall.

Müller

Donnerstag, 17. September 2020

Die Pfarrkasse war prall gefüllt

Heute geht nichts mehr ohne Online - Banking, und die Internet - Kriminellen machen mit Cybercrime Delikten ordentlich Kasse.

Früher war dass ganz anders?

Geht man bei Hinterkaifeck von der Raubmord-Theorie aus, so wurde der Hof bespitzelt. Ob man von Hexenholz aus alles beobachten kann, was sich auf dem Hof bewegt ist wieder eine andere Geschichte.

Bei meinen Recherchen über alte Raubmordfälle gibt es oft einen Tipp-Geber, einen oder eine, die mal auf dem Hof gearbeitet hat und die Verhältnisse kennt, den großen Unbekannten oder die geldgierige Verwandtschaft.

Ferdinand Gump genannt "Seitz Fendi",war mal Knecht im Pfarrhaus Oberlauterbach, Pfarrer Braun (der Name sagt schon alles) war an diesem 03.November 1872 in Wolznach. Gump und Gänswürger drangen als Holzfäller verkleidet in den Pfarrhof ein und fesselten die Pfarrhaushälterin Ursula Brückl und verschwanden mit 400 Gulden aus der Pfarrkasse.

Ob noch Pfandbriefe oder ähnliches verschwunden ist geht nicht hervor, wahrscheinlich haben sie den Spruch befolgt: "Nur Bares ist Wahres!"


Als Mord und Totschlag regierten


Das nach dem gewaltsamen Tod von Eduard Gänswürger 



Ruhe einkehren würde wurde später durch Johann Gänswürger eines besseren belehrt.


Die Bande Johann Gänswürger, Narciß Kellner, Ignaz Huber, Willibald Hofer und Dionys Rieder wurde verhaftet und nach Neuburg abgeliefert.Die Bande hat die Bewohner der Holledau (Hallertau) wochenlang in Angst und Schrecken versetzt.

22.10.1882

Alle Bandenmitglieder stammten aus Grillheim.

Grillheim 

Gänswürger und Rieder stellten sich dem Gericht in Neuburg, sie machten einen heruntergekommenen Eindruck.

Johann Gänswürger


Eher humorvoll endete eine Bürgerversammlung in Reichertshofen mit der Anmerkung eines Bürgers, der die Inhaftierung des im 19. Jahrhundert aktiven Raubmörders Ferdinand Gump historisch korrekt verortet wissen wollte: 

"Wolnzach brüstet sich, dass sie den Gump gefangen haben und ihn dort eingesperrt haben." Dabei sei dieser in Reichertshofen im Juni 1873 in Haft gewesen und dazu habe er noch mit einem Zeitzeugen gesprochen, der bestätigte, dass er vom dortigen Bahnhof unter großer Beteiligung der Bevölkerung nach München verbracht worden war. 

Darüberhinaus lebte im Markt der 1830 dort auch verstorbene Franz Raffl, der als "Judas von Tirol" das Versteck des damaligen Freiheitskämpfers Andreas Hofer an die Truppen Napoleons verraten hatte. In der Marktgemeinde habe man ja auch noch einen Hexenturm. "Den könnte man ja wieder ein bisschen aufbauen für den Fremdenverkehr!" - natürlich mit einigen Hexen drin. Franken meinte zweideutig dazu, dass die Wolnzacher den Gump gefangen hätten, und die Reichertshofener ihm Unterschlupf gewährten, ebenso wie Raffl. Dem Bürger legte der Bürgermeister lachend die Teilnahme am Leaderprogramm nahe, dort gebe es Möglichkeiten, sich in der Kultur- und Tourismusförderung einzubringen. Daraufhin legte der Reichertshofener nach und stellte klar, dass auch der Römerstein am falschen Ort stünde: 
"Der g'hört wieder beim Heiglbeck hi - da Cäsar wenn aufsteh'n tat, der tat euch was flüstern."

Franz Raffl verriet den Aufenthaltsort des ehemaligen Landeshauptmanns Andreas Hofer an die Besatzung in Meran und am 24.01.1810 konnte der Sandwirt und seine Frau Anna sowie der älteste Sohn und Kajetan Sweth verhaftet werden.
Von dieser Zeit an erhielt Raffl von seinen Tiroler Landsleuten den Namen »Judas von Tirol« und wurde von ihnen verachtet. Man mied ihn und manch einer drohte ihm auch.Im März 1810 wurde sein Hof versteigert und in der Folge fand er keine Anstellung in ganz Tirol. Er bat den bayerischen General Rechberg um Hilfe und Schutz. Im Jahre 1811 verließ er Tirol und ging nach München. Dort fand er von 1811 bis 1823 eine Anstellung als Hall- und Waagdiener. Nach seiner Pensionierung ging er nach Reichertshofen und genoss seinen Ruhestand.

 Die Pfarrmatrikel enthält darüber folgenden Eintrag:

„Franz Raffl, pensionierter Hallamtsdiener, katholisch, verheiratet, an Hemmeroidhen, 13. Februar 1830, 68 Jahre alt gestorben." Für seine Hinterbliebenen wurde so gesorgt, dass die Witwe, weil „periodisch geistesabwesend und mit Stumpfsinnigkeit behaftet" jährlich 54 Gulden und jedes der vier noch unmündigen Kinder 10 Gulden erhielt.


Noch heute wird in Tirol sein Name als Bezeichnung für verräterische Menschen benutzt.


Andreas Hofer wurde am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen.



Hofers Leiche wurde 1823 unter Leitung seines ehemaligen Waffengefährten Georg Hauger (1792-1859) in die Innsbrucker Hofkirche überführt. Noch heute wird dem Tiroler Nationalhelden am 20. Februar als Vaterlandsheld gedacht. Auch die Tiroler Nationalhymne erinnert noch an Andreas Hofer »Zu Mantua in Banden« wurde 1831 von Julius Mosen getextet und 1844 von Leopold Knebelsberger vertont.