der alte Pfarrhof in Arget bei Sauerlach, vor den Toren Münchens bekannt.
Aus Sauerlach, 29.Dez., wird geschrieben: Ein gräuliches Verbrechen wurde jüngst in der Gemeinde Baiernrain, Pfarrei Endlhaufen, verübt. Auf dem Gütleranwesen zum Unterleitner, in einer Einöde gelegen, lebte seit mehreren Jahren ein sehr fleißiges und friedliches, nun aber schon ziemlich betagtes Ehepaar. In der Nacht vom 20. auf den 21.Dezember ds. Js. brachen plötzlich 2 Bursche, angeblich Italiener und Arbeiter in einer benachbarten Ziegelei, welche vor kurzem einmal in dem Hause Nachtherberge gefunden hatten und daher den Inwohnern bekannt waren, gewaltsam durch die Stalltüre ein. Der Mann, durch das Geräusch geweckt, stand schnell auf und ging in den Stall, in welchem 5 Stücke Hornvieh sich befanden. Unterdessen machte das Weib Licht. Da hörte sie den Hilferuf ihres Mannes und eilte mit dem Lichte hinaus. Sofort erkannte sie die Bursche, deren einer sie aber auch gleich packte, in die Stube zurück rannte, ihr da mit einem Messer mindestens 20 Stich und Schnittwunden beibrachte und sie dann, in der Meinung sie habe ausgelebt, verließ. Der Mann war bereits ermordet, das Weib aber lebte noch. Die Mörder durchsuchten das Haus nach Geld, fanden aber nur 18 Kr., womit sie sich entfernten. Dem Weibe gelang es endlich sich aufzuraffen und ihr Bett zu erreichen, in welchem sie in größten Schmerzen, in Blut und Schmutz fast volle 4 Tage hinbrachte, - jeglicher Hilfe beraubt, da niemand ins Haus oder diesem nur nahe kam. Endlich erhob sich die arme Schwerverwundete und Entkräftete mit unsäglicher Mühe von ihrem Schmerzenslager, kroch durch Stube und Haus vor die Türe und da, im Schnee liegend, spähten ihre matten Augen sehnsüchtigst nach menschlicher Hilfe. Nach längerem verzweiflungsvollen Harren erblickte sie einen dahinfahrenden Holzschlitten, dessen darauf sitzenden Fuhrleute sie sich glücklicherweise durch Winken bemerklich machen konnte.
Dieselben kamen herbei, brachten, von dem schrecklichen Vorfalle unterrichtet, die Unglückliche alsbald bestens unter und erstatteten gehörigen Orts Anzeige. Das Verbrechen erscheint umso scheußlicher, als nicht bloß dass arme Weib 4 Tage und Nächte lang in kalter Kammer Nahrungslos und ganz und gar hilflos ihrem schrecklichen Schicksale überlassen blieb, sondern auch der ermordete Mann diese lange Zeit im Stalle lag, während die Kühe, welche indessen natürlich ohne Nahrung blieben und sich losgerissen hatte, über den Leichname im Stalle brüllend und tobend umher rannten!
03.01.1875
Die Täter des jüngst in Baierrain bei Sauerlach auf einem Einödhofe an zwei alten Leuten verübten scheußlichen Raubmordes sind ermittelt. Der eine wurde bereits in Bogenhausen aufgegriffen und hat seinen Genossen genau bezeichnet. Es sind beide Italiener aus der Provinz Udine, die in einer benachbarten Ziegelei gearbeitet haben.
10.01.1875
Ein ehemaliger Lehrer aus Waidhofen bei dem Viktoria Gabriel im Kirchenchor sang unterrichtete in Altkirchen bei Sauerlach vom 01.10.1926 bis 01.09.1934.