Montag, 6. Juli 2020

Dienstendlaufens der späteren Hinterkaifecker Magd Kreszenz Rieger

Gendarmerie Berg im Gau Nr. 598


Bezirksamt Schrobenhausen/Eingang am 19.Juli 1915


Rieger,Kreszenz, geb. 23. April 1895 in Hörtzhausen 

Hörtzhausen, wegen Dienstendlaufens


Staatsanwaltschaft Neuburg wegen Vergehens des Kriegszustandsgesetzes erstattet.


Josef Brachard in Dettenhofen, Berg im Gau von Lichtmess 1915/1916 als landwirtschaftliche Magd gedungen.

Am 21.-22.Juli 1915 ohne jeglichen Grund verlassen, nach dem dieselbe bis jetzt nicht zurückgekehrt auf Zwangseinführung der Rieger.

Wegen eines Diebstahls saß sie drei Wochen im Eichstätter Gefängnis, entlassen wurde sie am 17.08.1915.

Es muss sich schon etwas gerührt haben in Dettenhofen unter den Stegmeiers,Siegl's,Schreier's,Mießl und den vielen anderen.

Ich gebe ja zu, dass in Altbayern nichts über eine "g'scheide Wirtshausschlägerei" ging.

Brachard

In den bislang bekannten Aussagen erwähnt sie nie einen Sohn Max *1920, ich glaube die Rieger hat ihre Familiengeheimnisse aus Hinterkaifeck heraus gehalten, auch ihre Halbgeschwister.


Sechs Wochen vor ihrer Ermordung wollte Andreas Gruber noch einen Knecht einstellen.

Auszug aus der Aussage von Bernhard Gruber vom 05.04.1922

Nach Angabe meines Bruders soll der Knecht früher in Bergenau oder in deren Umgebung im Dienst gewesen sein. Er hat dort seinen Koffer holen wollen, der Bauer hat sie ihm aber nicht herausgegeben. So viel ich gehört habe, soll dieser Knecht bei seinem früheren Dienstherrn in Bergenau wieder in Arbeit getreten sein. Wie lange der Knecht bei meinem Bruder arbeitete, weiß ich nicht, er soll sehr fleißig gewesen sein.


Ein Bergenau kenne ich nicht, aber ein Berg im Gau.



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