Oberlandesgerichtspräsident Dr. Braun, Augsburg, schreibt
am
10.2.1919 an das Staatsministerium in Sachen Nachfolge Kohlndorfer:
"Auch ich befürworte die tunlichst baldige Wiederbesetzung der Stelle
des Vorstandes des Amtsgerichts
Schrobenhausen. Dringend geboten
ist die Ernennung eines sehr
tüchtigen und energischen Beamten,
der kraft- und taktvoll Disziplin
und Ordnung bei dem Amtsgerichte
zu schaffen vermag. Amtsgerichtsrat
Kohlndorfer war ein völlig
energieloser Mann und hatte keinen Sinn
für Ordnung;er hatte nicht
den mindesten Einfluß auf seine
Beamten, der um so nötiger gewesen
wäre als die Beamten des
Amtsgerichts sowohl unter sich als gegen
andere Behörden geneigt
waren, persönliche und sachliche
Schwierigkeiten zu machen.Da
der z. Zt. einzige Richter Amtsrichter Wiessner
[Anmerkung:
Amtsrichter Ludwig Schneider war noch in Kriegsgefangenschaft!]
meines Erachtens nicht im Stande und in der Lage ist,
die
Geschäftsleitung bis zur Wiederbesetzung zu führen,
habe ich den
Präsidenten des Landgerichts Neuburg veranlasst,
durch das Präsidium
einen geeigneten Richter des Landgerichts
dahin abzuordnen."
Oberamtsrichter Wiessner ist 1925 als Amtsgerichts-vorstand nach
Königshofen gekommen. Dort muss er großen Mist gebaut haben, denn 1930
ist er strafversetzt worden ans Amtsgericht Wegscheid.
Königshofen gekommen. Dort muss er großen Mist gebaut haben, denn 1930
ist er strafversetzt worden ans Amtsgericht Wegscheid.
(Unterer Bayerischer
Wald)
Die erste Augenscheineinnahme erfolgte nachts um 10 Uhr durch
Herrn Oberamtsrichter Wiessner. Außerdem waren anwesend
Gerichtsinspektor Glaser, Assistent Hirschmann ich und
Wachtmeister Großmann. Gegen 12 Uhr nachts kam dann die
Mordabteilung der Polizeidirektion München angefahren.
Wiessner,der richtige Mann am richtigen Ort?
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