Donnerstag, 29. April 2021

Moral oder war da noch was?

 

Denken Sie bloß nach! Mit der Moral ist es genau wie mit der Religion. Man muss immer den Eindruck haben, dass es eine gibt, und einer muss vom andern glauben, dass er eine hat. Meinen Sie denn, dass es noch eine Religion geben würde, wenn die Kirche unsere Sünden öffentlich verhandeln würde? Aber sie vergibt sie im stillen, und so schlau sollte der Staat auch sein.

Ludwig Thoma


Kaiserslautern. Zu einem Theaterskandal kam es im Stadttheater anlässlich einer Aufführung der Operette „Wenn die Liebe erwacht“. Durch verschulden des Oberspielleiters Schliephak wurden im 2.- und 3. Akt einige Auftritte so derb realistisch zur Darstellung gebracht, dass das Anstandsgefühl der Zuhörer aufs gröblichste verletzt wurde. Ein Teil der Besucher veranlasste während der Aufführung eine Kundgebung in der laute Proteste, Pfuirufe usw. ertönten. Nach der Vorstellung versammelte die Direktion die Pressevertreter, um ihnen die Mitteilung zu machen, dass für sofortige Abstellung der Missstände gesorgt wurde.

22.03.1922


                                      Dabei ging es in Berlin richtig zur Sache.

                                                       




Heinrich Zille, in Berlin auch „Pinselheinrich“ genannt, gehört noch heute zu den bekanntesten und beliebtesten Künstlern der Stadt Berlin. Dabei war ihm eine Künstlerkarriere nicht in die Wiege gelegt: Erst seine Entlassung als Lithograf bei der Photographischen Gesellschaft veranlasste ihn 1907, sich ganz seiner Kunst zu widmen. Die Darstellung von Szenen aus der proletarischen Unterschicht.  





                        War es im Nachkriegsdeutschland besser?


Das sündige Dorf


Das es in der 250 Seelen zählenden Gemeinde oft recht lustig zuging, dafür sorgte schon die Land- und Dorfwirtin H.M., unter Insidern „ die keusche M.“.

Frau Wirtin konnte getrost auf den Gymnastikkurs verzichteten denn trotz der Arbeit hatte sie immer noch eine „Bella Figura“. Sie spielte mit den Blicken der Männer und ihr Gang betonte noch ihre Qualitäten, ja sie war ein Vollweib wie Anita Ekberg und wäre wahrscheinlich mit ihren langen Beinen nicht mal im Trevi-Brunnen versunken. Das Geschäft lief nicht schlecht, doch eines Tages überraschte sie ihren Mann bei der Bilanz. “Ich kann es hin-drehen wie ich will, es kommt nicht mal eine Null heraus, meinte ihr stolzer Besitzer, wir schreiben rote Zahlen. Von da an hing der Haussegen schief, bis eines Tages der Versicherungsvertreter Karl, Jürgen Buchner Spitzname „Rotlicht-Charlie“ auftauchte. Von nun an war Frau Wirtin wie ausgewechselt, an einem Samstag Abend – es waren fünf Männer in der Gastwirtschaft wurde alles verdunkelt und nur eine Nachttischlampe erhellte den Raum. Frau Wirtin ging zur Musikbox und drückte die Tastenkombination D 4, nein es war keine Schnellzugnummer sondern ein Song der die Herzen der Anwesenden höher Schlagen lies.


                                 


Mit der Nachttischlampe als Spot verfolgte ihr Ehemann sämtliche Bewegungen seiner Gattin, erst drehte sie sich im Kreis, dann einen eingesprungenen Rittberger nach links und plötzlich knickte sie mit dem Schuh um, den Gästen blieb der Atem weg. Aaaaaah, der alte Haslinger tupfte sich mit einem Schneuztuch die Stirn ab, was war dass für eine Vorstellung, Die „M.“ ging aufs „Ganze“ als sie den Rollkragenpullover auszog flogen die Funken, der Gmeininger meinte, dass ist schöner als das Feuerwerk zu Silvester. Sie schwang ihr Gesäß im Rhythmus der Musik, und plötzlich klemmte der BH- Verschluss, die Gäste konnten nicht mehr hin sehen vor lauter Ekstase, doch plötzlich ein Ruck und die üppigen Melonen purzelten im Takt. Gmeininger hielt es auf seinem Stuhl nicht mehr aus, er hatte vor lauter Aufregung in die Hose gepieselt. Die Wirtin lies sich nicht aus der Ruhe bringen, mit einem verführerischen lächeln hantierte sie am Rock, und das Publikum erstarrte in einem „Ooooh“. Als der Feinripp zum Vorschein kam schmiss Gmeininger vor lauter Stielaugen das Bier runter, und die Vorstellung war beendet. Eine ganze Woche sprach der alte Haslinger kein Wort mehr mit seinem Freund Gmeininger.

Von nun an fielen jeden Samstag die Hüllen, und die Männer erfanden immer neue ausreden gegenüber ihren ihnen angetrauten Ehefrauen.

Der kleine Franzi, hatte eines Tages sein Fahrrad am Wirtshaus-Fenster angelehnt und durch einen kleinen Spalt sah der Knabe seinen Vater beim „Spielen“. Er konnte das Gesehene noch nicht richtig einordnen und fragte seine Mutter.


Frau Wirtin spielte auch Striptease

Der Umsatz sollt die Schulden tilgen – Neun Monate Gefängnis für den Ehemann

Schw.. (LB) - „Striptease auf dem Dorf“ spielte jahrelang eine Wirtsfrau in O. im Landkreis H. ihr Ehemann, der 43jährige Land- und Gastwirt Friedrich M., wurde deswegen vom Schöffengericht Sch. wegen fortgesetzter schwerer Kuppelei zu neun Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt. Der Angeklagte muss eine Geldbuße von 500 Mark bezahlen.

Mit Sodom und Gomorrha verglich der Gerichtsvorsitzende, Oberamtsrichter Dr. K., die Vorfälle, die sich in den Jahren 1957 und 1958 in der Küche oder im Schlafzimmer des Gastwirts hinter verhängten Fenstern abgespielt hatten. Zechgelage mit Gästen waren in den Wohnräumen fortgesetzt worden, wobei die Wirtsfrau „Striptease“-Szenen zum besten gab und der Angeklagte fleißig Schnaps und Bier einschenkte und so den Umsatz in die Höhe trieb. Die Gäste begnügten sich sich dabei allerdings nicht mit dem Zuschauen. „In dem Dorf bangten Frauen um ihre Männer, dass sie in den Sumpf mit hineingezogen würden“, kommentierte der Gerichtsvorsitzende die Geschehnisse. Eine Frau platzte dann eines Morgens in ein solches Gelage nachdem sie die Tür eingedrückt hatte, um ihren Ehemann herauszuholen.

Da sich bei den polizeilichen Ermittlungen die beteiligten Gäste zunächst ausschwiegen, hatte die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen müssen.

Der Sittenskandal erst aufgerollt werden, als verschiedene Gäste ihr Schweigen brachen und „auspackten“. Vor Gericht behauptete der Angeklagte Gastwirt und seine als Zeugin vernommene Ehefrau, sich an nichts mehr erinnern zu können. „Da müssen wir total betrunken gewesen sein“, erklärten sie. In der Urteilsbegründung warf das Gericht dem Gastwirt vor, er habe bei den Gelagen beide Augen zugedrückt, um die ihn drückenden Schulden wegen eines Umbaues durch die auf diese Weise gesteigerten Umsätze und Gewinne schneller abzahlen zu können.


WBA 28.04.196.




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